Wieso kann ich mich nicht konzentrieren?
Mal ehrlich, wenn du ein spannendes Buch liest oder am Computer ein faszinierendes Spiel spielst und versuchst das nächste Level zu erreichen oder ein ergreifender Film im Fernsehen kommt, dann bist du doch auch voll konzentriert. Es liegt also nicht daran, dass du nicht fähig bist, dich zu konzentrieren, sondern wohl eher daran, dass dich bei manchen Dingen und Aufgaben wohl etwas anderes daran hindert oder blockiert dich zu konzentrieren. Vielleicht denkst du bereits an etwas anderes, setzt dich selbst unter Druck und stehst deshalb unter Stress, vielleicht hast du einfach keine Lust, bist unmotiviert und lenkst dich selbst ab oder, oder, oder...
Das ist aber kein Problem genauso wie du dich selbst motivieren kannst, kannst du auch Konzentration trainieren. Z.B. mit Achtsamkeit oder Entspannungsübungen, denn Entspannung ist die Schwester der Konzentration. Wenn ich gelassen und ruhig bin, kann ich mich viel besser konzentrieren.
Eine der nachfolgenden Übungen könntest du z.B. immer vor dem Lernen machen:
- Reibe deine Handinnenflächen gegeneinander bis diese warm sind und lege dann deine Hände auf deine geschlossenen Augen und konzentriere dich einige Minuten auf das warme Gefühl. Genauso kannst du deine Augen für ein paar Minuten schließen und einfach deinen Atem beobachten, Gehe einfach mit deiner ganzen Aufmerksamkeit und Konzentration zu deinem Atem und spüre wie die Luft in deine Nase einströmt, den Rachen hinunter in deine Lungen, wie sich dein Bauch hebt und wieder senkt und die warme Luft wieder durch deinen Hals und deine Nase hinausströmt usw. Oder setzt dich aufrecht hin und fühle wie deine Füße den Boden und dein Po und Rücken den Stuhl berühren, spüre wie sich das anfühlt usw. – So übst du Konzentration und gleichzeitig Entspannung.
So geht’s leichter mit dem Konzentrieren:
- Alle äußeren Ablenkungen verhindern. PC, Handy, Spielzeug, mögl. Ablenkende Geräusche etc. Alle Ablenkungen außer Reichweite und am besten auch aus dem Blick. Das bedeutet, der Arbeitsplatz ist leer bis auf die zur Erledigung der Aufgabe benötigten Sachen.
- Für Ruhe und Ungestörtheit sorgen. Z.B. könntest du ein Türschild („Ruhe – bitte nicht stören“) basteln und außen an die Zimmertür hängen, wenn du z.B. Hausaufgaben machst und dich konzentrieren willst.
- Der ruhige Arbeitsplatz sollte wenn möglichst immer der Gleiche sein, Das hat einen Wiedererkennungseffekt für das Unterbewusstsein. Das bedeutet, nach mehrmaligen Wiederholungen, weiß das Gehirn automatisch, jetzt wird gelernt und reagiert mit Konzentration und Aufmerksamkeit. Durch diese unbewusste „Konditionierung“, am besten noch mit positiven Gefühlen wie (Vor)Freude, Interesse und Neugier gekoppelt, bist du dann bereits auf lernen und den dazugehörigen inneren Zustand programmiert und Konzentration geht wie automatisch.
- Eine positive Atmosphäre schaffen. Gestalten deinen Raum, deinen Arbeitsplatz behaglich, mache es dir schön, das erhöht die Vorfreude und steigert die Motivation mit dem Arbeiten oder Lernen zu beginnen.
- Innere Ablenkungen können z.B. Gedanken an die bevorstehende Verabredung mit dem Freund/der Freundin, oder an einen erwarteten Anruf oder ähnliches sein. Um die Gedanken zu beenden und sich auf die Aufgaben konzentrieren zu können, kann es besser sein, das Handy z.B. nicht auszuschalten, sondern eine Vereinbarung mit sich selbst zu treffen, dass dieser Anruf angenommen werden darf, aber alle anderen nicht, oder besser, den Anruf – wenn möglich - selbst tätigen, bevor du mit dem Lernen beginnst, dann ist das aus dem Kopf und kann dich nicht mehr ablenken.
- Entspannte Stimmung. – Entspannung ist die beste Freundin der Konzentration, aber auch der beste Lernzustand. Vielleicht magst du dir ruhige Musik (Mozart) als Hintergrund abspielen lassen, das hilft auch beim entspannen und in die richtige Lernstimmung zu kommen und sich den Stoff schneller und leichter merken zu können.
Mentale Übung als Vorbereitung gegen innere Ablenkungen
Stell dir vor (mit geschlossenen Augen in einem inneren Film) wie du alle innere Ablenkung wie z.B. Unlust, Gedanken, Unruhe und andere innere Dinge, die deine Konzentration jetzt stören könnten, in ein Wartehäuschen packst. Dabei kannst du auch Symbole oder Päckchen mit der Aufschrift, was sie enthalten für diese inneren Ablenkungen bildlich vorstellen, dein Unterbewusstsein wird dich verstehen. Wenn du all die Dinge im Wartehäuschen hast, verschließe die Tür und stell das Häuschen in deiner Vorstellung vor dein Zimmer. Dann kannst du ungestört lernen und die auf deine Aufgaben konzentrieren. Das funktioniert wirklich gut. Du musst nur nach dem Lernen die Ablenkungen in deiner Vorstellung wieder aus dem Wartehäuschen herausholen, sonst glaubt Dir dein Unterbewusstes irgendwann nicht mehr und die Ablenkungen lassen sich nicht mehr wegschließen.
Konzentrationsübung für Unterricht und Klassenarbeiten
Stell dir in Gedanken vor, dass du unter einer Glaskuppel sitzt oder dass du rechts und links Scheuklappen besitzt, oder einen Tunnel zwischen dir und dem Lehrer oder der Tafel und dass alle Geräusche, alle Ablenkung draußen bleibt, praktisch für dich ausgeblendet sind. Du hast dich in deiner Vorstellung abgeschottet und kannst dich hervorragend konzentrieren. Auch hier nach der Stunde die Glaskuppel oder Scheuklappen gedanklich entfernen.
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