Kinder und JugendCoaching Verena Heinzerling psychologische Beratung für Kinder und Jugendliche, damit sie es leichter im Leben haben,

Denken! – Das beste Mittel zum Unglücklich werden?!

 

Zwei Mönche waren auf einem langen Heimweg zu ihrem Kloster unterwegs. Als sie an einen Fluss kamen, an dem eine junge Frau stand, die auf die andere Seite wollte. Der Fluss war reißend und sie konnte es alleine nicht schaffen. So nahm der ältere Mönch sie auf seine Arme und trug sich sicher über den Fluss. Danach setzten die beiden Männer schweigend ihren beschwerlichen Heimweg fort. Aber nach einigen Stunden konnte der junge Mönch nicht mehr stillhalten und sagte: „ Du weißt, dass es uns verboten ist, eine Frau auch nur zu berühren. Du aber hast sie sogar über den Fluss getragen. Ich kann nicht verstehen, wie du so etwas tun konntest.“ Der ältere Mönch entgegnete: „Du hast Recht, es ist uns verboten, eine Frau zu berühren. Aber unser Gebot lautet auch: Du sollst alle Wesen lieben und tun, was zu tun ist. Daher habe ich die Frau über den Fluss getragen und sie dann wieder losgelassen. Du aber trägst sie noch immer.“

 

Geht es Dir auch oft so, dass Deine Gedanken immer wieder um das gleiche Thema kreisen, obwohl Du es gar nicht willst? Oft denken wir an das, was in unserem Leben gerade nicht so läuft oder klappt, an das, was wir gerne anders hätten, was uns scheinbar fehlt, und um so mehr wir darüber nachdenken, um so blöder fühlen wir uns. Dabei nehmen wir das viele, was gut ist , was uns gelingt, was schön ist und was wir alles bereits in unserem Leben an Positivem haben, gar nicht mehr wahr. –

 

Dieses gedankliche Kreisen um das scheinbar Negative oder Fehlende ist das beste Mittel zum unglücklich Sein. – Ich erlebe es häufig in der Coachingarbeit mit Klienten – das Alter ist dabei egal. Oft verlieren sich die Menschen in ihren negativen Mangelgedanken, in Selbstkritik usw. und übersehen all das Schöne in ihrem Leben. Es fällt ihnen schwer zu erkennen, dass sie sich damit selbst weh tun. Erst wenn ich sie frage: „Wie fühlst du dich, wenn du diese Gedanken denkst?“, dann begreifen sie, dass sie es sind, die sich durch die miesen Gedanken auch miese Gefühle produzieren.

Und es erscheint dann recht schwer anders zu denken und aus dem Kreislauf auszusteigen. Das liegt zum einen daran, dass unser Gehirn darauf ausgelegt ist unsere Probleme zu lösen, um uns unbeschadet durchs Leben zu bringen. Zum anderen, ist es eine Art Angewohnheit, auf was man sich konzentriert und in welche Richtung man denkt. (Optimist, Pessimist)

Beim Denken entstehen im Gehirn elektromagnetische Impulse und diese rufen chemische Prozesse hervor. Die chemische Mixtur (Botenstoffe) wandert durch den Körper und setzt dort wieder Prozesse in Gang – körperliche Reaktionen und Gefühle. Je nach „Gedankensorte“ entstehen andere Botenstoffe und dementsprechend andere körperliche Reaktionen. Denken wir nun häufig positive Gedanken, sind es entsprechende chemische Substanzen, die in den Körper gehen. Man könnte nun sagen, dass die Zellen nach diesen Stoffen süchtig werden – ich vergleiche es lieber mit dem Lieblingseis, dem Lieblingsessen oder der Lieblingsfarbe und nicht mit Sucht – Aber es ist schon so, dass die Körperzellen sich an die Sorte Chemie gewöhnen und gerne mehr davon hätte. Deshalb spreche ich davon, dass wir Menschen uns eine Denkweise angewöhnen. – Aber Gewohnheiten kann man ändern. Vielleicht braucht es ein wenig Übung, doch es funktioniert recht schnell. Beschäftigst du dich 1 bis 2 Wochen lang bewusst mit positiven Dingen, z.B. mit deinen Stärken und Erfolgen, achtest auf freundliche Menschen und schöne Gespräche, nimmst bewusst die Schönheit um dich herum wahr, hat sich deine Denkangewohnheit bereits in dieser kurzen Zeit verändert. Und damit auch dein Verhalten und deine Gefühle.

Es ist toll eine Problemlösemaschine immer bei sich zu haben. Nur braucht diese Maschine, um gut funktionieren zu können, immer die Eingabe eines Ziels! Sie muss wissen, was als Endergebnis gewünscht wird, sonst findet auch sie keinen Lösungsweg und verliert sich den ewig gleichen Wiederholungen – wie früher eine Schallplatte mit Sprung, springt sie an der gleichen Stelle immer wieder auf Anfang. In der Fachsprache nennen wir das den Tunnelblick. Wir schauen wie durch ein Fernglas immer auf den gleichen Punkt und übersehen dabei all das andere, was noch da ist und vielleicht eine Lösung birgt. Dann ist es gut, abzuschalten, zu entspannen oder Sport zu treiben, sich mit etwas anderem zu beschäftigen, am besten mit etwas, das Spaß macht. Das unterbricht den chemischen Dauerbeschuss deiner Körperzellen und lässt Neues zu. Dann kommen uns meist die besten Ideen.

 

Die Geschichte von den zwei Mönchen enthält für mich noch mehr „Weisheiten“

1.) Manchmal ist es wichtig zu handeln ohne sich von scheinbaren Folgen abhalten zu lassen. Zum Beispiel wenn jemand anderes in Not ist und Hilfe braucht. Wenn ich demjenigen helfen könnte, dann sollte ich es auch tun. Vielleicht hast du schon einmal mitbekommen, dass einer deiner Klassenkameraden oder Kameradinnen, von einem anderen gehänselt oder blöd behandelt wurde. – Das wäre ein Moment für „Zivilcourage“ – wie wir es nennen. Oder wenn ein Mitschüler/in Schwierigkeiten in einem Schulfach hat, das Dir leicht fällt, auch dann könntest du helfen.

Weißt du, wie es sich anfühlt, anderen zu helfen? Hast du schon einmal erlebt, wie es ist, wenn sich jemand total über ein Geschenk freut, das du ihm gemacht hast. Hast du dabei beobachtet, was die Freude des anderen bei dir auslöst? – Ja, das weckt auch in dir Freude und Glück. Wir sind von Natur aus soziale Wesen, Herdentiere und keine Einzelgänger. Wir wollen im tiefsten Innern etwas sinn- und wertvolles beitragen, das erfüllt uns mit Freude und schenkt unserem Dasein Grund und Bestätigung. Viele Menschen sind mit ihrer Arbeit unzufrieden, weil sie keinen Sinn und Wert in ihrem Tun erkennen können. Etwas beizutragen, etwas bewegen zu können, wirksam zu sein, ist für uns Menschen und unser Wohlbefinden wichtig. Selbstloses Handeln ist der größte Beitrag, den du leisten kannst und ich verspreche dir, du wirst dafür reich (Glücksgefühlen) belohnt.

 

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