Ausstrahlung – wie wir auf andere wirken

Wenn dir Menschen begegnen, ist dir schon aufgefallen, wann du sie sympathisch und wann du sie weniger anziehend findest? Diese Entscheidung fällst du ganz unbewusst.

Das, was du im ersten Moment von deinem Gegenüber wahrnimmst, wird in Megahochgeschwindigkeit von deinem Gehirn verarbeitet. D.h. dein Gehirn sucht in seiner Datenbank nach gleichen, ähnlichen Informationen, die zu den eben neu reingekommenen Informationen irgendwie passen. Es sucht also nach Zusammenhängen zwischen den vorhanden Daten (alten bereits gemachten Erfahrungen) und den Neuen. Dieses System ermöglicht dir, immer sofort reagieren und dich z.B. in brenzlichen Situationen passend verhalten zu können.

 

Vielleicht verstehst du jetzt auch, dass uns fröhlich lächelnde Menschen meist sympathisch sind und wir sie nett finden. Unser Gehirn erkennt die Freude und die Person wird in den meisten Fällen als freundlich bzw. ungefährlich beurteilt, darüber hinaus „erinnert“ sich unser Gehirn auch an die selbstempfundene Freude, deshalb wirkt die Freude meist ansteckend und auch wir freuen uns.

Auch andere Emotionen wirken ansteckend. Vielleicht hast du das selbst schon bemerkt, wenn du mit einem Freund/in zusammen bist, der gerade mies drauf, wütend oder traurig ist, dass das auch deine Stimmung drückt. Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass das an den Spiegelneuronen liegt. Nerven in unserem Gehirn, durch die wir zu mitfühlenden und sozialen Wesen werden. Wie das Wort Spiegel schon sagt, werden Gefühlszustände des anderen in uns gespiegelt, was dann auch unser Verhalten beeinflusst. Deshalb müssen wir gähnen, wenn wir jemand anderen gähnen sehen oder fangen bei einem traurigen Filmen an zu weinen.

 

Das bedeutet aber auch, wenn du dich unsicher fühlst, weil du z.B. denkst, „Ich bin schwach, dumm oder hässlich!“ oder „Ich bin anders!“ „Die anderen mögen mich nicht!“, wird dein Gegenüber deine Angst unterbewusst spüren, ganz egal wie cool du dich zeigst. Und er wird unbewusst darauf reagieren. Das ist mit ein Grund dafür, dass Menschen zu Mobbingopfern werden. Sie ziehen die schlechte Behandlung förmlich an. Dazu kommt, dass sie selbst durch ihre Negativgedanken das Verhalten der anderen häufig als negativ interpretieren. Schaut sie jemand nicht an, denken sie sofort, „Der mag mich nicht!“, dabei schauen Menschen manchmal auch aus Schüchternheit weg, gerade weil der andere sie interessiert.

Durch die Angst vor weiteren „Angriffen“ ist der Gemobbte immer in hab-Acht-Stellung und richtet seinen Fokus auf mögliche Unannehmlichkeiten, übersieht dabei aber völlig die angenehmen und positiven Dinge, die ihm auch begegnen. So entsteht ein Kreislauf, aus dem das Opfer nur rauskommt, wenn es seine inneren Gedanken, Gefühle und Urteile über sich, die anderen und die Welt ändert.

 

Jetzt verstehst du, warum selbstbewusste und vor allem authentische Menschen uns so sympathisch sind. Weil wir ihre innere Kraft und Stärke automatisch spüren. Menschen dagegen, die uns nur vorspielen, stark und selbstbewusst zu sein, können wir oft nicht ernst nehmen, weil wir unbewusst die Wahrheit hinter dem Theaterspiel und der Maske bereits entlarvt haben.

 

Manchmal führt uns unser „Echolot“ aber auch in die Irre. Dann entpuppt sich der zuerst unsympathische Typ bei näherem Kennenlernen als ein netter Kerl, mit dem man durchaus Pferde stehlen kann. - Oft rentiert sich ein genauerer Blick. Wenn dir jemand im ersten Moment nicht gleich sympathisch ist, heißt das noch lange nicht, dass er auch wirklich ein Blödmann ist. – Genau wissen kannst du das nur nach näherem Kennenlernen. - Trau nicht immer deinem ersten Eindruck, hier nimmst du vielleicht unbewusst des anderen Unsicherheit, schlechte Laune oder einen anderen für uns nicht erstrebenswerten Gefühlszustand wahr. Der ist aber nur eine Momentaufnahme und kann in den nächsten Minuten oder Tagen wieder völlig anders sein. Riskier ruhig noch einen Blick und am besten auch ein paar Worte.

 

Wenn du jetzt vielleicht gerne deine negativen Gedanken über dich und die Welt ändern und dein Selbstbewusstsein trainieren möchtest, findest du hier im Anschluss einige Tipps und Übungen, die dich dabei unterstützen können. Wichtig ist, dass du die Trainings über einen gewissen Zeitraum regelmäßig am besten täglich durchführst. Damit du wirklich die alten Denkgewohnheiten und Gefühlsmuster auch wirklich durch die neuen positiven ersetzt.

 

Goldnuggets

Heute machst du dir eine Liste von deinen ganz persönlichen Gold-Nuggets d.h. eine Stärkenliste. Dort schreibst Du mindestens 15 deiner Stärken und positiven Eigenschaften auf. Überlege so lange und höre nicht vorher auf bis du wirklich 15 oder mehr deiner positiven Eigenschaften zusammen hast. Diese Liste kannst du jederzeit verlängern, wenn dir noch weitere Stärken, Talente und Fähigkeiten an dir auffallen. Oft dauert es bis uns unsere Stärken einfallen, wir halten viele positive Eigenschaften für selbstverständlich. Weil sie einfach zu uns gehören, ist uns nicht bewusst, dass es eine Stärke, ein Gold-Nugget ist.

Gewöhne dir an, deine Stärkenliste regelmäßig durchzulesen und dich damit zu beschäftigen (In der 1. Woche jeden Abend, danach 1 Mal pro Woche). Erinnere dich an Situationen, in denen dir z.B. eine deiner Stärken weitergeholfen hat oder dich jemand dafür gelobt hat. Fühl dich in die damalige Situation und das positive Gefühl hinein.

 

Me-Like

Überlege einmal, was du alles an dir magst und notiere alles auf einem Blatt Papier. Lege dir so eine Liste mit deinen Me-likes  (Me = mich) an. Verteile also Likes an dich selbst. Geh mal deinen ganzen Körper durch und wenn du magst später auch deine Persönlichkeit. Ich z.B. mag meine Augen, weil ich sie geheimnisvoll finde, da sie je nach Licht verschieden farbige Punkte zeigen und weil ich mit ihnen sprechen und Signale aussenden kann etc. Ich bin stolz meine Hände, weil sie so geschickt sind und ich damit so viel tun kann, das mir Spaß macht vom Basteln bis hin zum Geld verdienen. Und weil sie so stark und kräftig sind. Ich mag auch meine Füße, ja ich bewundere sie: so viele, viele kleine Knochen, die ein so perfektes, funktionales, stabiles und tragfähiges Bauwerk bilden, das fähig ist so viel Gewicht ganz leicht durch die Gegend zu tragen und dabei doch so filigran ist. Ich glaube, solch eine Konstruktion gelingt kaum einem Architekten. Dann sind da noch Leberflecken, die ich mag. Und meine Haare, die sind so weich und ich mag es, wenn sie über meinen Rücken streichen. Es gibt noch mehr, das ich an mir mag. Und wie ist das nun bei dir? Was magst Du an dir? (Wiederhole diese Übung jede Wochen und lies dir deine Liste öfters in der Woche bewusst durch)

 

Notiere hier:

Das mag ich an mir....

Das mag ich an mir

Das mag ich an mir

Das mag ich an mir

Das mag ich an mir

....

 

Negativgedankenstopper

Wenn du merkst, dass du negative Gedanken über dich, andere oder Situationen hegst, dann sage laut „Stopp“ zu dir selbst und stelle dir dabei ein großes Stoppschild (wie aus dem Straßenverkehr) vor deinem inneren Auge vor. Oder trage ein Gummiband um dein Armgelenk, zieh daran und lass es schnalzen während du stopp sagst. Ja, das tut weh, aber wie bei der heißen Herdplatte, am schnellsten lernen wir, wenn Gefühle dabei sind. Trainiere dies ganz bewusst mindestens 1 – 2 Wochen lang.

 

Heldengang

Was glaubst du, wie fühlt sich ein/e Held/in? Versetze dich einmal in eine/n Helden/in hinein. Wie fühlt sich jemand, der etwas Großartiges geleistet hat, der von allen bewundert wird? Wie läuft so jemand durch die Gegend? Kannst du es nachfühlen, wie sein/ihr Gang ist: groß, aufrecht, mit geschwellter Brust, gehobenem Kopf und geradem Blick nach vorne. Er/Sie ist nicht eingebildet, das hat der/die nicht nötig, nein er/sie strahlt auf ganz natürliche Weise seine/ihre innere Stärke nach außen – nicht mehr und nicht weniger. Und jetzt laufe einmal wie ein Held durchs Zimmer - auf und ab. Übe den Heldengang/Heldinnengang und spür nach wie sich das anfühlt. – Denke jetzt nicht, ich wäre bescheuert! Und was das für ein Blödsinn ist.“ – Unser Körper und unsere Psyche beeinflussen sich gegenseitig, d. h. Wenn ich mich nicht gut fühle, sieht man das an meiner Körperhaltung (hängende Schultern, gesenkter Blick, runder Rücken) – das schlechte Gefühl überträgt sich also auf meinen Körper. Das ganze funktioniert aber auch andersherum: Ziehe ich für eine Minute meine Mundwinkel hoch, als ob ich lächeln würde, hebt sich automatisch auch meine Stimmung. Genauso ist es mit dem aufrechten Gang. Gehe ich bewusst immer aufrecht, hebt das mein Selbstbewusstsein und meinen Selbstwert und somit auch meine Stimmung. Ich werde mich selbstbewusst fühlen und dies auch autenthisch ausstrahlen.

 

Gehe die nächste Woche nur in bewusst aufrechter Haltung. Nimm also wenigstens für eine Woche den Helden/innen-gang ein - überall wo du hingehst – auch aufs Klo – auch die kleinsten Wege – auch wenn du alleine bist und dich niemand beobachten oder sehen kann – gehst du wie ein/e Held/in. Probiere es aus und schau mal nach, wie du dich nach einer Woche Helden/innen-gang fühlst.

 

Schreibe dir selbst ein Zeugnis:

Wichtig dabei: schreibe mit Begeisterung (für dich)!

  • Hier schreibst du alles auf, was du bisher gelernt hast, all deine Erfahrungen z.B. ein Musikinstrument zu spielen, eine Sprache, ein Spiel, eine Sportart, ein Praktikum zu irgendeinem Thema, etwas, was du dir selbst beigebracht hast, jede deiner Fertigkeiten z. B. zeichnen, Holz bearbeiten, Computersprachen, fotografieren, Fahrrad, Inline-Skater oder Skateboard fahren, Nudeln, Pfannkuchen, Pizza oder dein Lieblingsgericht kochen etc. Alles, was du beherrschst – sei es noch so klein – schreibst du hier auf
  • Hier kommen deine guten Eigenschaften, Besonderheiten rein: Was zeichnet dich aus? Bist du der Mediator in deiner Klasse? Oder der Ruhepol bei dir zu Hause? Kannst du andere besonders gut trösten oder aufbauen? Weshalb kommen andere und fragen dich um Rat? Worin bist du Experte/in?
  • Hier schreibst du Erfolge nieder: alles, worauf du einmal stolz warst: Die Sportauszeichnung, der Aufsatz, das Bild, als du den Streit geschlichtet hast, oder jemanden beigestanden bist, etc. Mindestens 5 Erfolge kommen hier rein.
  • Hier sammelst du kreative Ideen: z.B. Gedanken, die du schon lange mit dir herumträgst, Verbesserungsvorschläge, Ideen für Aktivitäten, Ideen für irgendwelche Projekte, für die Umwelt, für die Gestaltung deines Zimmers, für ein Musikstück, etwas, das du schon immer mal ausprobieren oder tun wolltest, alle möglichen ungelegten Eier.

 

Und wie immer gilt: nichts ist zu gering um aufgeschrieben zu werden! Denn die vielen Puzzlesteine zusammen ergeben das ganze Bild. Du wirst selbst über all das staunen, mit was du schon alles punkten kannst. Das ist dein Potential! Darauf kannst du wirklich stolz sein!

Wenn du diese Liste verinnerlicht hast, dann:

                 Gehst du anders

                 Stehst du anders

                 Schaust du anders

                 Redest du anders

Wenn du dich innerlich aufrichtest, begegnen dir andere mit Respekt und Achtung. Sie werden dich anders wahrnehmen.

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Kontakt

 

Verena Heinzerling

Tel. 0173 343 16 29

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Spiegelsaal

Im Tempel der Shaolin gibt es einen Saal mit tausend Spiegeln. Eines Tages verirrte sich ein Hund in diesen Saal und sah sich plötzlich umgeben von tausend Hunden. Er knurrte und bellte seine vermeintlichen Gegner an. Und auch die zeigten ihm natürlich tausendfach die Zähne. Darauf hin wurde der Hund fast rasend vor Wut. Und diese Wut schlug ihm tausendfach zurück, sodass er vor Überanstrengung starb.

Jahre später kam wieder ein Hund in den Spiegelsaal und auch der sah sich von tausend anderen Hunden umgeben. Er freute sich und wedelte mit dem Schwanz und hatte plötzlich tausend Freunde.

 

Kennst du das Sprichwort: „So wie es in den Wald hineinruft, so schallt es wieder heraus!“ Oder: „Begegne anderen so wie du möchtest, dass dir die anderen begegnen und behandle andere so, wie du von anderen behandelt werden möchtest!“ Oder: „Mach andere groß und du wirst selbst wachsen!“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Falls Du Fragen hast oder dir etwas auf der Seele brennt kannst Du mich gerne anrufen, mir eine Mail schreiben. Der direkte Draht zu mir Tel. 0173 343 16 29 oder schriftlich per Mail.

 

 

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