Motivation die 2.
Wie wir bereits wissen, brauchen wir immer einen guten Grund, um zu handeln.
Kein Mensch handelt ohne Grund (auch nichts Tun ist eine Handlung). Ziel ist immer, sich gut zu fühlen. So beruht unser Tun entweder auf Vermeidung, also darauf, etwas nicht mehr zu erleben, „weg von“: Schmerz, Verletzung, Niederlage, Misserfolg..), oder auf Erreichen, „hin zu“: Guten Gefühlen, Freude, Erfolg, Liebe, Anerkennung...).
Wenn wir etwas tun, dann haben wir also ein Ziel, welches wir gerne erreichen möchten. Aber damit Ziele wirklich motivieren und uns Kraft geben, unser innerer Motor anspringt und wir uns dafür in Zeug legen, diese zu erreichen – ja, überhaupt den ersten Schritt zu wagen, müssen diese Ziele bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Stellen Sie sich vor, sie planen eine Reise und streichen dazu alle Plätze aus, an die sie nicht reisen möchten? Sehr wahrscheinlich sitzen sie noch und machen fleißig ihre Kreuzchen, während alle anderen bereits an ihrem Urlaubsort sind.
...Solange wir nicht wissen, wohin wir wollen und was wir uns konkret wünschen, werden wir es auch nicht erreichen. Sobald wir unser Ziel kennen, können wir auch einen Weg dorthin finden.
So ähnlich ist das auch mit den guten Vorsätzen, die wir uns regelmäßig vornehmen. Ob es darum geht ein paar Kilos abzunehmen, mehr Sport zu treiben und gesünder zu leben oder sich mehr Zeit für sich oder die Familie zu nehmen. - So schnell wie sie gefasst wurden, sind sie oft auch bald wieder vergessen. Das liegt meist nicht am mangelnden Willen sondern daran, dass die Ziele nicht konkret genug formuliert sind. Was genau heißt ein paar Kilos, was mehr Sport und was mehr Zeit? Damit kann unser Gehirn nichts anfangen, es braucht eine konkrete Vorstellung (Anweisung), wohin die Reise gehen soll, was genau das Ziel ist: Wie viel Kilo sollen bis wann runter? Was ist das Zielgewicht? – Erst, wenn das Ziel ganz klar ist, kann man auch einen Weg dorthin genau planen. Wie Laotse schon so schön formulierte: „Nur wer sein Ziel kennt, findet auch einen Weg“.
Wenn Ihr Kind also seine Versprechen, es werde mehr für die Schule tun oder es werde in seinem Zimmer besser Ordnung halten, nicht einhält, liegt es wahrscheinlich weniger an Faulheit und Unlust, sondern mehr an dem wage formulierten Ziel. Ziele sollten also konkret formuliert sein.
Wenn wir Menschen nach ihren Wünschen fragen, erzählen uns viele erst einmal von dem, was sie nicht wollen. Das liegt daran, dass die meisten von uns problemorientiert erzogen wurden. Als Kinder hörten wir ständig, was wir nicht durften und nicht sollten, in der Schule werden heute noch die Fehler rot hervorgehoben und wir bekämpfen Arbeitslosigkeit, Krankheit, Armut, Krieg etc.
Wir haben also meist die Angewohnheit unseren Fokus auf den Mangel zu richten, auf das, was wir nicht können, was wir nicht wollen. Unser Tun beruht dann auf „weg von“, und wir beschäftigen uns die ganze Zeit mit unserem Problem – wir sitzen quasi ununterbrochen mitten drin. Das macht aber schlechte Gefühle und demotiviert. Wenn wir uns dann z.B. in dieser Disziplin verbessern wollen, kostet uns das große Überwindung und eine Menge Energie. Im Gegensatz dazu fühlen wir uns motiviert und kraftvoll, wenn wir auf etwas hinarbeiten, was uns gute Gefühle verheißt. Ziele sollten also positiv und konkret formuliert sein.
Ein positiv und konkret formuliertes Ziel bedeutet aber noch lange nicht, dass es unseren Willen schürt und uns Kraft gibt, das Ziel auch zu verfolgen. Wir wollen uns am Ende gut fühlen.... das Ziel muss also für uns attraktiv sein. Die Erfüllung unseres Wunsches/Ziels muss wahre Begeisterung in uns hervorrufen, dann haben wir automatisch und ohne Anstrengung die Willenskraft, den Mut und das Durchhaltevermögen uns auf den Weg dorthin zu begeben. Ziele sollten also positiv und konkret formuliert und attraktiv sein.
Helfen Sie Ihrem Kind, Ziele zu finden, die positiv formuliert sind und motivieren, weil sie gute Gefühle versprechen. Wenn Ihr Kind z.B. in Mathe keine 5 mehr schreiben will, dann fragen Sie es, welche Note es stattdessen schreiben möchte und formulieren Sie mit ihrem Kind um: „Ich lerne für eine 4“. – Dann liegt der Fokus ihres Kindes auf der 4 und nicht mehr auf der 5! Und die Möglichkeit eine 4 zu schreiben ist sehr groß – anders herum allerdings auch.
Kennen Sie das vielleicht von sich selbst: Sie haben schon lange ein großes Ziel, das Sie unbedingt erreichen möchten und trotzdem will es nicht gelingen. Es ist als ob Sie irgendetwas daran hindert? Dabei ist das Ziel positiv, konkret und überaus attraktiv für Sie und trotzdem können Sie sich nicht überwinden?
Seit knapp 20 Jahren besuchen Frauen und Männer mein Seminar, „abnehmen und dauerhaft schlank mit Hilfe des Unterbewusstsein“. Eine der ersten Übungen darin bezieht sich darauf, sein Ziel (Figur, Gewicht) konkret und positiv zu formulieren und dann ehrlich die eigene Erwartungshaltung zur Zielerreichung zu prüfen. – Viele glauben nicht daran, ihr Zielgewicht auch wirklich erreichen zu können, sie glauben nicht, dass sie es schaffen.
Manchmal erscheinen uns Ziele zu groß und unerreichbar. Doch, wenn ich glaube bzw. erwarte, dass ich das nicht schaffen und erreichen kann, ich also Angst vor Misserfolg (schlechten Gefühlen) habe, werde ich mich kaum überwinden anzufangen oder mein Handeln wird unbewusst derart sein, dass es genau zum Gegenteil also zur Nichterfüllung führt, um die im eigenen Kopf prophezeiten schlechten Gefühle zu vermeiden. Ziele dürfen nicht überfordern. Wir müssen innerlich erwarten, daran glauben, dass wir das Ziel selbständig erreichen können.
Große Ziele können sie z.B. in kleine, leicht erreichbare Etappenziele unterteilen und mit einem realistischen Datum versehen. Dadurch werden sie überschau- und machbar. Außerdem können Sie jedes kleine erreichte Etappenziel feiern, was dann wiederum die Motivation und den Glauben, auch das große Ziel zu erreichen, steigert. Ziele sollten also positiv und konkret formuliert, attraktiv, realistisch und selbständig erreichbar sein.
Am besten auch terminiert. Um so länger wir warten, das Ziel in Angriff zu nehmen und den ersten Schritt zu machen, um so größer ist die Gefahr, dass wir überhaupt nicht anfangen und sich doch noch Zweifel einschleichen. Deshalb ist eine realistische Terminierung wichtig. Sie treibt uns auch an. Denn wenn ich ein konkretes Datum kenne, an dem ich mein Ziel erreicht habe, mein Wunsch sich also erfüllt, dann erzeugt das eine positive Erwartungshaltung und gibt zusätzliche Kraft.
Ziele sollten:
- positiv und konkret formuliert sein
- mit einem Datum versehen
- für die Person attraktiv und wertvoll sein
- realistisch und selbständig erreichbar sein
Dann sind Ziele der kraftvollste Motor für das eigene Handeln und bereits so gut wie erreicht.
Wichtig: Bitte, wertschätzen und feiern Sie jedes erreichte Ziel, sei es noch so klein. Das spornt an und schafft Selbstvertrauen. Ermutigen Sie immer wieder Ihr Kind in seinem Tun, z.B. in dem Sie es auf seine bereits errungenen Erfolge hinweisen und ihm zeigen, dass Sie an seine Fähigkeiten glauben.
Weitere Unterstützung
Falls Sie Fragen oder Interesse an einem Coaching für Sich oder Ihr Kind haben und ein unverbindliches Vorgespräch vereinbaren möchten oder einen meiner Impuls-Vorträge zum Thema "Potenziale entfalen bei Kindern und Jugendlichen", eine meiner Informationsveranstaltungen zum "Kinder & Jugend Coaching" für Ihre Schule buchen möchten, rufen Sie mich bitte an. Der direkte Draht zu mir: Tel. 0173 343 16 29 oder schriftlich per Mail. Ich freue mich auf Sie und Ihr Kind.
KInder & Jugend Coaching
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