Kinder & Jugendcoaching - Life & Businesscoaching

Wie läuft das mit der Konzentration..

Meine Erfahrung ist, dass Kinder sich sehr wohl gut auf eine Sache konzentrieren können. - Oft habe ich erlebt, dass mein Sohn völlig in ein Spiel oder ein Buch vertieft war und selbst auf mehrmaliges Ansprechen nicht reagierte. Ich musste Ihn an der Schulter oder am Oberarm berühren, damit er mich überhaupt wahrnahm. – Kinder können sich also sehr gut konzentrieren, wenn sie etwas brennend interessiert. Dann sind sie meist völlig darin versunken. Es liegt demnach nicht an der mangelnden Fähigkeit, sondern mehr daran, sich auf die Sache wirklich einzulassen. Also sich bewusst dafür zu entscheiden, „Jetzt konzentriere ich mich auf die Erledigung dieser Aufgabe“, und sich dann auch nicht ablenken zu lassen. Was Kinder eigentlich lernen müssen ist, erstens sich selbst motivieren zu können und zweitens sich nicht von außen oder innen ablenken zu lassen, Ablenkungen sozusagen auszublenden. Aber kein Problem, Motivation sowie Konzentration kann man trainieren.

 So geht’s leichter mit dem Konzentrieren:

• Alle äußeren Ablenkungen verhindern. PC, Handy, Spielzeug, mögl. Ablenkende Geräusche etc. Alle Ablenkungen außer Reichweite und am besten auch aus dem Blick. Das bedeutet, der Arbeitsplatz ist leer bis auf die zur Erledigung der Aufgabe benötigten Sachen.

• Für Ruhe und Ungestörtheit sorgen. Z.B. könnte Ihr Kind ein Türschild („Ruhe – bitte nicht stören“) basteln und außen an die Zimmertür hängen, wenn es Hausaufgaben macht.

• Der ruhige Arbeitsplatz sollte wenn möglichst immer der Gleiche sein, Das hat einen Wiedererkennungseffekt für das Unterbewusstsein. Das bedeutet, wie beim zu-Bett-geh-Ritus nach mehrmaligen Wiederholungen, weiß das Gehirn automatisch, jetzt geht es schlafen und reagiert mit Müdigkeit oder, jetzt wird gelernt und reagiert mit Konzentration und Aufmerksamkeit. Durch diese unbewusste „Konditionierung“, am besten noch mit positiven Gefühlen wie (Vor)Freude, Interesse und Neugier gekoppelt, ist ihr Kind bereits auf lernen und den dazugehörigen inneren Zustand programmiert und Konzentration geht wie automatisch.

• Eine positive Atmosphäre schaffen. Gestalten Sie den Raum, den Arbeitsplatz behaglich, machen Sie es schön, das erhöht die Vorfreude und steigert die Motivation mit dem Arbeiten oder Lernen zu beginnen.

• Innere Ablenkungen können z.B. Gedanken an die bevorstehende Verabredung mit dem Freund/der Freundin, oder an einen erwarteten Anruf oder ähnliches sein. Um die Gedanken zu beenden und sich auf die Aufgaben konzentrieren zu können, kann es besser sein, das Handy z.B. nicht auszuschalten, sondern eine Vereinbarung zu treffen, dass dieser Anruf angenommen werden darf, aber alle anderen nicht, oder besser, den Anruf – wenn möglich - selbst zu tätigen, bevor Ihr Kind mit dem Lernen anfängt. (..weiter unten gibt es auch eine Übung, mit der man innere Ablenkungen ausschalten kann)

• Entspannte Stimmung. – Entspannung ist die beste Freundin der Konzentration, aber auch der beste Lernzustand. Deshalb können Sie auch ruhige Musik (Mozart) als Klangteppich nutzen, das hilft die richtige Lernstimmung hervorzurufen und sich den Stoff besser merken zu können.

• Regelmäßige Entspannungsübungen fördern Gelassenheit und die richtige Lernstimmung. So können Sie vor der Arbeit oder Ihr Kind z.B. vor dem Lernen (auch vor sportlichen Wettkämpfen) eine der nachfolgenden Übungen durchführen:

1. Vor dem Lernen Hände reiben bis sie warm sind und dann 1 Min. lang über die geschlossenen Augen legen und die Wärme bewusst spüren.
2. Vor dem Arbeiten mit geschlossenen Augen auf dem Bett liegen und 5-10 Min. Entspannungsmusik hören, dabei bewusst der Musik lauschen.
3. Kurzschlaf. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass 20 Minuten Mittagsschlaf die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit um 90 % steigern. Wichtig nicht länger.
4. Mit geschlossenen Augen 1 – 5 Minuten den eigenen Atem beobachten, wie er durch die Nase einströmt und warm wieder ausfließt, der Bauch sich hebt und senkt etc.

 Mentale Übung als Vorbereitung gegen innere Ablenkungen

Die inneren Ablenkungen in der Vorstellung (in einem inneren Film) in ein Wartehäuschen packen, die Tür des Häuschens schließen, das Häuschen draußen vor dem Zimmer parken und nach der Arbeit/Lernen die Ablenkungen wieder rausholen. Wichtig ist, diese nach dem Lernen wieder bewusst aus dem Wartehäuschen zu holen, sonst glaubt Ihnen Ihr Unterbewusste irgendwann nicht mehr.

 Konzentrationsübung für Unterricht und Klassenarbeiten

Ihr Kind soll sich in seiner Vorstellung eine Glaskuppel, Scheuklappen über bzw. an den Kopf oder einen Tunnel zwischen sich, Lehrer und Tafel installieren und innerlich spüren, wie damit Geräusche und andere Ablenkungen ausgeblendet werden und es sich sozusagen abschottet, damit es sich ganz leicht auf den Unterricht oder die Arbeit konzentrieren kann.